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  • Anja Kluge

New Work Hero - Nico, Gründer von Beyer & Söhne


Wie und wo arbeitet Ihr aktuell? Wie hat sich euer Arbeiten über die letzten 2 Jahre verändert?

Wir haben unsere Firma Beyer und Söhne immer schon als virtuelle Firma gegründet, weil wir von überall aus arbeiten können wollten. Mein Bruder (Co-Founder) arbeitet in einem Co-Working Space in Bremen und ich in einem Co-Working Space in Berlin. Unsere Mitarbeiter arbeiten größtenteils im Home Office und wir kommunizieren über zoom, slack etc. Daher hat sich durch Corona bei uns nicht viel verändert. Wir haben auch schon davor virtuell gearbeitet und über’s Internet verkauft.


Was sind eure aktuellen Herausforderungen in Bezug auf eure Arbeitsweise und Arbeitswelten?

Kreatives Arbeiten und das Einlernen von neuen Mitarbeitern ist remote etwas schwieriger. Daher sitzt eine Kollegin aus dem Marketing und unsere neue Werkstudentin auch gemeinsam mit meinem Bruder im Co-Working Space. Im Co-Working Space haben wir einen separaten Raum und können deshalb problemlos Teammitglieder dazunehmen.

Was sind die Herausforderungen des rein virtuellen Arbeitens?

Es bleibt sicherlich viel Kommunikation auf der Strecke, vor allem zum kreativen Austausch.

Team Marketing und Team Kundenservice haben aber natürlich einen sehr engen Austausch untereinander. Das hat von sich aus einfach gut funktioniert. Wir haben beispielsweise vor Kurzem einen neuen Mitarbeiter eingestellt, der sich durch diesen engen Austausch sehr schnell eingefunden hat und gleich neue Aufgaben übernehmen kann.

Was wir gut hingekriegt haben ist es, eine starke Kultur zu schaffen. Wir haben mit dem gesamten Team in Online-Workshops unsere Werte und unsere Vision entwickelt und gemeinsam am Marketing-Konzept, unserem Markenkern gearbeitet. Dadurch haben wir etwas Verbindliches, was für alle gilt. Wenn man das nicht hat, wird es ungleich schwerer.


Was klappt bei euch besonders gut? Welche Tipps habt ihr für andere?

Ich denke, Menschen lernen am besten, wenn sie mitmachen können. Deshalb heißen unsere Teammeetings „Beyer und Söhne University“. Ich hatte diese Inspiration von Zappos aus den USA, wo die Weiterbildung der Mitarbeiter ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur ist. Das wollte ich bei uns auch haben. Menschen wollen ja auch Fortschritt spüren, sich weiterentwickeln und gemeinsam lernen. Dass bei uns alle einbezogen werden, zum Beispiel auch in die Produktentwicklung, hilft uns sehr und natürlich das auf Augenhöhe Sein.

Außerdem muss man alle nötigen Kommunikations-Tools bereitstellen und definieren, wer wann erreichbar ist, aber auch wann man nicht erreichbar ist, damit man eine gute Balance zwischen Fokus und Kommunikation findet. Das könnten wir bei Bedarf auch in einer „Beyer und Söhne University“ diskutieren, wie wir am besten remote arbeiten. Wenn es wirklich brennt, gibt es ja auch noch das Telefon. Manchmal komme ich sogar ganze Tage durch, ohne dass mich jemand anruft. Ich denke, für einen Geschäftsführer sollte das ein Arbeitsziel sein, dass alle soweit empowered sind und wissen was sie zu tun und zu lassen haben, dass man eigentlich gar keine Arbeit mehr hat.


Was würdest du nächstes Mal anders machen? Aus welchen Fehlern habt ihr gelernt?

Ich glaube in der Anfangsphase war die remote-Zusammenarbeit noch etwas holpriger, weil man sich persönlich noch nicht so kannte und auch die Art der Zusammenarbeit noch nicht eingespielt war. Inzwischen haben wir schon eine kritische Masse an Mitarbeitern, sodass jeder einfach die Arbeitsweise mitbekommt. Inzwischen weiß zum Beispiel jeder, dass er immer zu mir kommen kann. Anfangs gab es manchmal Konflikte, die gelöst werden mussten. Es lohnt sich wahrscheinlich besonders anfangs mehr zu kommunizieren, die Mitarbeiter abzuholen und einfach mal ein bisschen Smalltalk zu machen.


Was ist die größte Transformation, die bei euch ansteht?

Wir bieten jetzt Whats app Chat im Kundenservice an, da brauchen wir neue Tools. Generell muss man sich darum kümmern, dass die Mitarbeiter vernünftige Tools haben, da investieren wir von Anfang an. Wie kann man die Arbeit der Mitarbeiter, zum Beispiel des Kundenservice durch Einsatz von Technologie vereinfachen? Da denkt man als Geschäftsführer vielleicht nicht genug drüber nach, sollte man aber. Ich mache zum Beispiel manchmal einen halben Tag Kundenservice und programmiere dann an unseren Tools, um das Ganze noch einfacher und besser zu gestalten. IT-Kompetenz ist unglaublich wichtig und muss kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das ist ja auch ein Hebel, der einem als Unternehmer dann auch einen Vorsprung bietet gegenüber anderen.


Da ich weiß, dass du sehr viel liest: Hast du noch einen Buchtipp für uns?

Ja, “It Doesn't Have to Be Crazy at Work” von Jason Fried und David Heinemeier Hansson.

Das habe ich sehr gerne gelesen. Die haben eine andere Einstellung zum Arbeiten, rekrutieren weltweit, machen eine 4-Tage im Sommer, etc. Das gebe ich gern als Gedankenanregung mit.

Was bei vielen Büchern mitschwingt: Wie sehr vertraust du deinen Mitarbeitern? Und wie misst du Erfolg? Wenn du Erfolg daran misst, dass diene Mitarbeiter 8 Stunden arbeiten, nützen dir auch die ganzen Tools nichts. Eine Kultur, in der du gemeinsam Ziele setzt und deine Mitarbeiter machen lässt, wird immer gewinnen.


P.S. Softeware-Entwickler können sich gerne bei mir melden 😉 jobs@beyer-soehne.de

P.P.S. Es gibt gute Crèmes bei https://www.beyer-soehne.de/


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